Während Twolli das Klo leert, Wasser auffüllt, der Kälte trotzt, sitzt Betty gemütlich in der Wärme und lässt ihrer Schreibhand freien Lauf. Die Worte flitzen nur so übers Papier. Ja, richtig oldschool mit Stift und Papier.
Drehen wir das Rad zurück. Wir schreiben das Jahr 2024, wobei sich dieses in den letzten Gradzahlen befindet.
Am 26.12. haben Twolli und Betty für 9 Tage in Kramsach auf dem Campingplatz Stadlerhof eingecheckt. Der Empfang ist freundlich und die beiden richten sich bald auf dem herrlich verschneiten Stellplatz ein.
Begleitet werden sie von der unermüdlich scheinenden Sonne. Was für ein Glück auf Erden.

Schlitteln oder Rodeln, das ist hier die Frage
Die Schneeschuhe sind zwar dabei, da Bettys einer Zeh jedoch am Vorabend der Reise nähere Bekanntschaft mit dem Sofabein machte, bleiben sie vorerst in ihren Hüllen verstaut.
Der „Ich-will-den-Winter-spüren“-Drang der beiden führt sie schliesslich nach Inneralpbach.
Während rund 90 Minuten erklimmen sie samt Schlitten im Schlepptau den Weg hoch zur Faulbaumgartenalm.
Nach gefühlt jedem bevorstehendem Höhenmeter befindet Betty, dass es nun reiche und man sich doch jetzt den Schlittelspass (oder wie’s hier in Österreich heisst : Rodelspass) gönnen könne. Doch Twolli stapft unbeirrt weiter.
Als sie sich dann vor der alten, gemütlichen Almhütte bei Frankfurter Würstchen für die Abfahrt stärken, ist auch Betty wieder frohen Mutes.
Die rasante Fahrt wird mehrmals durch ungeschickte Manöver der beiden unterbrochen. Zurückzuführen ist dies offiziellen Angaben zufolge auf die Uneinigkeit, wer steuern und vor allem wann bremsen dürfe. Betty ist jedoch überzeugt, dass sie die unfreiwilligen Schneelandungen Twolli zu verdanken haben.
Fröhlich und mit einer gesunden Müdigkeit beenden Twolli und Betty diesen Tag.
praktische Infos :
– Schlitten (Rodel) kannst du bei Connys Sport in Alpbach und Alpbach Sports in Inneralpbach ausleihen ( 6,40 Euro für 1 Schlitten/Rodel*).
– Die Wanderung startet beim Parkplatz Luegergraben in Inneralpbach (Parkgebühr 3 Euro*).
– Den Ausflug solltest du bei Tageslicht einplanen, weil erstens die Schlittenbahn nicht beleuchtet ist und zweitens der Berggasthof nur bis zur Dämmerung geöffnet ist.
Beachte auch die aktuelle Schneelage.
*Stand Dezember 2024




Hinter Bling-Bling steckt viel mehr
Das Glitzern der Sonne im Schnee noch vor dem inneren Auge, betreten Twolli und Betty am nächsten Tag die Swarovski Kristallwelten in Wattens.
Betty, die Swarovski bis dahin mit „glitzi-pitzi“-Schmuck in Verbindung brachte, ist entzückt, wie viel Raum Künstler*innen in der Kristallwelt einnehmen. Hätte sie sich vorher auf der Homepage eingelesen, wäre ihr die Geschichte des Riesen, der über seine Wunderkammern wacht, aufgefallen. Betty liebt Geschichten, Kunst und überhaupt alles, was die Fantasie anregt.
In den zahlreichen, sehr unterschiedlichen Wunderkammern setzen nationale und internationale Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen auf ihre Art das Thema Kristall um. Besonders angetan ist Betty von der Sonderausstellung „Illuminating Creativity“. Die beiden entdecken immer wieder neue Details in dieser bezaubernden Glitzerwelt.
Am meisten Eindruck hinterlässt das Zitat des Gründers Daniel Swarovski :“ Voraussetzung eines jeden dauerhaften Erfolgs ist das Bestreben, nicht nur an sich selbst, sondern vor allem auch an die Mitmenschen zu denken. Dort, wo das erfüllt wird, wird auch der Segen nicht ausbleiben.“
Die Lichtmagie setzt sich beim anschliessenden Besuch des „Lumagica“ in Innsbruck fort. Da funkeln statt der Kristalle zahlreiche LED-Lampen.
Die Rückfahrt zum Campingplatz vergeht wie im Flug, weil Twolli und Betty angeregt über all die Eindrücke diskutieren.
Auf ins 2025
Am 30.12. findet auf dem Stadlerhof eine Glühweinparty statt. Für einen Spendenbeitrag bekommt man herrlich heissen, duftenden Glühwein. Twolli und Betty gesellen sich zu anderen Menschen und kommen ins Gespräch.
Später wandern sie über den Campingplatz und dürfen sich zu einer Gruppe an deren Feuerschale stellen. Dort verbringen sie einen wunderbaren Abend, gewärmt von Feuer, Getränken und vor allem offener Herzlichkeit.
An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an den Münchner aus Minusio, seine Frau, Familie, Freunde und Bekannte !
Am Sylvesterabend sitzen Twolli und Betty mit sechs anderen Menschen an einem langen Tisch im platzeigenen Restaurant Genuss Schmied’n. Gemeinsam geniessen sie ein liebevoll gekochtes, sehr leckeres 6-Gang-Menü. Twolli und Betty sind fasziniert, wie reibungslos die einzelnen Tische bedient werden, denn der Saal ist voll. Auch ihre Kellnerin ist aufmerksam und energiegeladen.
Einziger Wermutstropfen sind die nicht vorgewärmten Teller, auf denen die herrlichen Speisen rasch erkalten. Doch dies ist schon Stöhnen auf hohem Niveau.
Twollis Highlight ist der Hauptgang mit Mufflon-Rücken, Kartoffeln, Trüffel, Chicorée und Rosenkohl. Betty wiederum freut sich sehr über den Zwischengang in Form eines Mango-Chili-Limetten-Sorbets.
Gleichermassen begeistert sind die beiden vom hervorragenden Schokomousse, welches das Essen beendet.
Ab 22.30 Uhr findet beim Parkplatz die Silvesterparty samt Feuerwerk statt.
Kurz nach dem ersten Teil des Feuerwerks wird die Stimmung jedoch durch die Ankunft der Ambulanz getrübt. Eine Frau hat sich verletzt (wie ist den beiden nicht bekannt) und wird abtransportiert.
Twolli und Betty verlassen kurz danach die Party und schlendern zum Wohnwagen zurück. Dort werden sie Zeugen eines Nachbarschaftsstreits, wegen eines privaten Feuerwerks auf der anliegenden Schlittenbahn. Da heisst es für die beiden….Rückzug in die wohlige Stille des Wohnwagens.
1.Januar 2025
Twolli und Betty sind früh wach und planen endlich ihre Schneeschuhwanderung. Beim Sylvesteressen haben sie mehrere sympathische Menschen kennengelernt und mit dem einen Pärchen haben sie sich lose dazu verabredet. Es fühlt sich an, als würden sie sich bereits kennen. Die Gesprächsthemen beim Wandern sind praktisch unerschöpflich.
Der krönende Abschluss des gelungenen Tages ist die Kutschenfahrt in Alpbach.
Twolli und Betty hatten sich nichts zu Weihnachten geschenkt und wollten sich stattdessen diese Fahrt gönnen.
Zu viert werden sie durch die verschneite Landschaft geführt. Sie bestaunen ein unglaubliches Panorama, welches in der beginnenden Dämmerung immer wieder die Farben wechselt.
Da sie beim Schneeschuhwandern die Zeit arg falsch eingeschätzt (und sich zugegebenermassen mehrmals neu orientieren mussten) hatten, treffen sie eine Stunde später als vereinbart bei der Kutsche ein. Den Kutscher (Erich Klingler) hatten sie zwar vom Berg aus bereits informiert, dennoch könnte er seinen Unmut kundtun. Das Gegenteil ist der Fall. Sehr geduldig und freundlich gibt er Auskunft, beantwortet Fragen und trägt so dazu bei, dass dieses Erlebnis unvergesslich wird.
Von Herzen ein grosses Dankeschön!

