Twolli und Betty haben 9 Tage Urlaub (Betty nennt das Ferien). Der LT ist beladen, die Heizung repariert. Los geht’s.
Sie haben zwei fixe Ziele auf ihrem Kurztrip. Einmal Zierenberg, einmal Flensburg. Sie wollen sich da die tollen Häuser der Vital Camp Living in echt anschauen. Bisher kennen sie die Holzchalets nur auf dem Bildschirm und sind begeistert.
Da der LT ein älterer Herr und somit gemütlich unterwegs ist, teilen sie die Strecke auf. Erschwerend kommt dazu, dass Betty den LT nicht fahren kann und Twolli die ganze Strecke alleine meistern muss. Obwohl, wenn es nach Twolli geht, ist dies kein Müssen, sondern ein Dürfen. Hinter dem Steuer fühlt er sich frei und unbeschwert, von Müdigkeit keine Spur.
Da Betty immer noch von ihrem verstauchten Zeh ausgebremst ist, müssen sie ihre Besichtigungstouren anpassen. Immer wieder ist ausruhen, eincremen und hochlagern angesagt. Geduld gehört leider nicht zu Bettys Stärken, dafür beweist Twolli in diesen Momenten starke Nerven.
Dennoch sammeln die beiden auf ihrer Kurzreise wunderschöne Eindrücke und Erinnerungen.
Als Betty zuhause am Esstisch die Reise Revue passieren lässt, möchte sie nicht einfach eine Auflistung all der Orte aufschreiben. Gähn, da schläft dem Leser, der Leserin und sogar ihr selber ja das Gesicht ein.
Nein, sie verbindet gedanklich Farben mit den einzelnen Stationen und zack, schon flitzen die Finger über das Papier.
Violett: die Altstadt Heidelbergs hat die beiden verzaubert. Sie sind erst gegen Ende des Nachmittags vor Ort, vertreten sich noch ein wenig die Beine, essen auswärts (das Restaurant gehört zu einer Kette und ist jetzt nicht so berauschend, dass es erwähnt werden müsste), bevor sie unter die Bettdecke schlüpfen. Es ist wohlig warm, die Heizung bollert friedlich vor sich hin und wiegt die beiden mit ihrem regelmässigen Geräusch in den Schlaf.
Braun: Die Holzschnipsel auf dem Vital Camp Schaugelände in Zierenberg lösen ein warmes Willkommensgefühl aus. Eigentlich wäre die Firmenchefin Valéria Feist an dem Tag gar nicht vor Ort, doch da es Krankheitsfälle in der Belegschaft gibt, springt sie ein.
Betty glaubt nicht an Zufälle. Dass sie Valéria, die Seele der Chalets treffen fühlt sich stimmig an. Im Vorfeld war Betty sehr aufgeregt. Was, wenn die Chalets nur online schön und praktisch sind und im richtigen Leben den Charme und die Qualität verlieren ?
Valéria begegnet den beiden spontan, offen und absolut unprätentiös. Sie und ihre Häuser sind echt und halten dem Realitätscheck stand. Twolli und Betty könnten sich gut vorstellen, in einem dieser Häuschen zu leben.
Rot–Weiss: Zum zweiten Mal in ihrem Leben ist Betty in Hamburg. Sie fühlt sich dort zuhause.
Mitten in Hamburg legt Betty die Weichen für ihre weitere berufliche Zukunft. In einem Park telefoniert sie hochkonzentriert mit der Schweiz, während Twolli geduldig wartet.
Zur Feier des Tages, weil das Leben einfach grad so schön ist, gönnen sie sich ein absolut leckeres Mittagessen im Café Katelbach in Ottensen. Den Rest des Tages lassen sie sich durch Hamburg treiben und geniessen es. Wie meistens, landen sie noch in einem Buchladen. Wie viele Sessel, Sofas und Stühle Twolli in Bücherläden schon getestet hat, kann er nicht mehr zählen. Besonders gewürdigt werden muss an dieser Stelle Twollis legendäre Geduld.
Rot: Der nächste Halt führt Twolli und Betty nach Flensburg. Genauer gesagt in die Bierbrauerei. Sie besuchen dort eine Bierführung mit Verkostung. Hatte ich schon erwähnt, dass Betty Bier nicht mag ? Eine Studentin und später ein Student führen die Gruppe durch die verschiedenen Räume und erklären sehr ausführlich und auf lockere Art und Weise, das Bierbrauen. Twolli und Betty staunen, wie sehr sich die zwei mit der Brauerei identifizieren und dass sie ohne Notizen völlig frei sprechen.
Nach der Führung schlendern die beiden noch durch Flensburg, Betty entdeckt sogar noch einen Weihnachtsbaum und freut sich riesig.
Leider erwacht Twolli am nächsten Morgen mit heftigen Zahnschmerzen und muss notfallmässig zum Zahnarzt. Nach etlichen erfolglosen Telefonaten finden sie einen Zahnarzt, der Twolli behandelt.
Vor lauter Bier und Zähnen hat Betty vergessen zu erwähnen, dass sie in Flensburg noch weitere Häuser der Vital Camp Living besucht haben. Dieses mal wurden sie von Solvejg Wendt herzlich empfangen und konnten ihr tausend Fragen stellen. Was für tolle Häuser und tolle Menschen, die sie sich ausdenken und bauen !
Blau: Solvejg findet, dass Twolli und Betty unbedingt noch einen Abstecher nach Dänemark machen müssen und sei es nur, um einen dieser berühmten Hotdogs zu essen.
Da der lange Rückweg in die Schweiz ruft, gönnen sie sich wirklich nur einen klitzekleinen Moment am Meer in Sønderhav. Betty findet, dass die Luft anders riecht als ein paar Kilometer zuvor. Twolli kann das nicht so recht nachempfinden, geniesst aber umso mehr den Hotdog und die Aussicht aufs Meer. Nachdem der Wind sie gefühlt fast weg gewindet hat und es doch sehr kalt ist, wärmen sie sich auf der Rückfahrt im alten Herrn auf.
Beige–grau: Auf dem Rückweg führt sie Twollis Vorliebe für alte Steine ins hessische Homberg. Erklommen wird da die Burg Hohenburg. Wie meistens findet Betty das völlig unnötig und steht am Ende von der Aussicht überwältigt da. Auf dem Weg nach unten gönnen sie die beiden in der Schlossbergstube ein hervorragendes, italienisches Abendessen, bevor sie dann zufrieden in die Federn sinken.
Diese 9 Tage sind wie im Flug vergangen, doch die vielen gesammelten Eindrücke bleiben.
Ach, schön war‘s!